26. Fortbildungsseminar für Führungskräfte der Werkfeuerwehren in Niedersachsen

Werkfeuerwehrbedarfsplanung – Rechtliches, Inhalte, Methoden

Nach zweijähriger coronabedingter Pause konnte im Oktober 2022 wieder das etablierte Fortbildungsseminar durch den vfbb ausgerichtet werden. In Löningen trafen sich rund 30 Führungskräfte von Werkfeuerwehren aus Niedersachsen und Bremen bei der Firma Remmers GmbH, um zwei Tage lang die Grundzüge der Werkfeuerwehrbedarfsplanung oder auch Bedarfs- und Entwicklungsplanung für betriebliche Feuerwehren kennenzulernen. Dazu konnten der 2. Vorsitzende der Landesgruppe Werkfeuerwehr, Robin Casper, und der Leiter der Werkfeuerwehr Remmers, Martin Zahn, als Referenten den Geschäftsbereichsleiter betriebliche Gefahrenabwehr der Firma Lülf+ Sicherheitsberatung GmbH aus Viersen, Nico Oestreich, M. Dm., im Oldenburger-Münsterland begrüßen.

Werkfeuerwehren unterliegen einem Spannungsverhältnis zwischen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Um die Notwendigkeit und Dimensionierung von betrieblichen Feuerwehren belastbar, ausgewogen und nachvollziehbar zu machen, wird ein Werkfeuerwehrbedarfsplan erstellt.

Zusammenhänge verstehen und Umfang und Vorgehen kennenlernen, waren die ersten wichtigen Punkte, die den Teilnehmern vermittelt wurden. Es gab viele Einblicke in verschiedene Methoden, die immer wieder mit praktischen Beispielen verdeutlicht wurden. Der Referent gab den Teilnehmern diverse Ansätze mit, die sie für ihre eigene Wehr zur Anwendung ableiten können. „Aus der Praxis“ war das Schlagwort, welches die zwei Seminartage durchgängig beherrschte.

Die durch die WF-Richtlinie bekannten Schlagworte Risikobewertung und Bemessungsszenarien wurden hier als Herzstück der Bedarfsplanung intensiv betrachtet und hinterfragt. Auch wurde vermittelt, wie eine Soll-Konzeption erstellt und daraus eine Ableitung von Handlungsbedarfen erfolgen kann. Praktische Tipps zu einem angemessenen Projektmanagement, Kommunikation und unterschiedliche Rollen in der Bedarfsplanung und ein methodisches Vorgehen und die Organisation auf dem Weg zum Bedarfsplan waren weitere Teilaspekte, die angeregt diskutiert wurden.

Abschließend waren sich die Teilnehmer einig, dass die Werkfeuerwehrbedarfsplanung ein sehr gutes Instrument ist, um verschiedene Stakeholder in der Entwicklung einer Werkfeuerwehr mitzunehmen. Die immer wieder stattfindende Bezugnahme zum niedersächsischen Brandschutzgesetz und zur WF-Richtlinie brachte bei den Teilnehmern viel Verständnis für die Werkfeuerwehrbedarfsplanung. So wurde das Seminar als gelungener Einstieg in das Thema betrachtet. Die Gelegenheit zum Austausch sowohl in den Pausen als auch beim Abendprogramm wurde sehr intensiv genutzt. So konnte das Netzwerk im betrieblichen Brandschutz in Niedersachsen wieder weiter ausgebaut werden.

Die Teilnehmer des Fortbildungsseminars in Löningen mit Martin Zahn (1.v.l.), Nico Oestreich (2.v.l) und Robin Casper (1.v.r)